Vom Konzern in die Beratung Interview mit Johannes Josnik

Johannes, Du warst insgesamt 13 Jahre bei zwei weltbekannten Sportartikelherstellern tätig, zuletzt als verantwortlicher Manager für den Geschäftsbereich einer eigenen Marke im DACH/NL-Raum, bevor Du Unternehmensberater für Familienunternehmen geworden bist. Wie kam es zu diesem Schwenk vom Großkonzern zum Mittelstand?

Schon immer war Sport für mich Leidenschaft und Hobby zugleich. In meiner Jugend war ich sehr aktiv im Handball, habe mit meiner Mannschaft in der 2. Bundesliga gespielt und musste leider nach einer schweren Verletzung aufhören. Nach meinem BWL- und Wirtschaftsrecht-Studium, in dem ich großen Fokus auf Projektmanagement und Informatik legte, habe ich zunächst in einem kleineren Handelsunternehmen und dann bei einem Sportartikelkonzern im Vertriebscontrolling gearbeitet. Ich habe mich dann entschieden, meinen Fokus auf vertriebsorientierte Aufgaben zu legen und sammelte einschlägige Erfahrung in der Betreuung von Großkunden und als Verkaufsleiter für deutschsprachige Klein- als auch europaweite Großkunden des Sportartikelherstellers. Diese Kombi von Führung, Vertrieb und Controlling hat mir Spaß gemacht.

In der Zusammenarbeit für und mit Klein- wie Großkunden habe ich gemerkt, dass ein Großteil die gleichen Probleme hat und Unterstützung bei der Weiterentwicklung benötigt. Verschiedenen Kunden mit einer ganzheitlichen Betrachtungsweise zu helfen, sich strategisch aufzustellen – das hat mich sehr gereizt und den Blick auf den Mittelstand gelenkt. Über einen persönlichen Kontakt zur WeissmanGruppe bin ich zur auf Familienunternehmen und Mittelstand spezialisierte Beratung gekommen.

Was macht den Mittelstand für Dich so besonders? Und was hat Dich letztlich bewogen, bei Weissman als Unternehmensberater anzufangen?

In Konzernen sind viele Entscheider mit teils unterschiedlichsten Interessenslagen involviert. Ideen werden viel diskutiert, Entscheidungsprozesse können langwierig sein. Bei mittelständischen Unternehmen arbeite ich direkt mit Entscheidern zusammen, die Entscheidungswege sind deutlich kürzer und so kann ich schneller agieren, umfassender an Probleme herangehen und Lösungen pragmatischer umsetzen; kurzum ich kann die Unternehmen aktiv (mit)gestalten und sehr viel bewegen. Durch den maßgeblichen Einfluss der Unternehmerfamilie auf Familienunternehmen ist die Arbeit spannender und gleichzeitig herausfordernder.

Ich war mit meiner Entwicklung im Konzern eigentlich zufrieden und nicht auf der Suche nach einer Neuorientierung, das Werte-Gefüge, das die Geschäftsführung und meine jetzigen Kollegen bei Weissman vermitteln, hat mich jedoch sofort „gecatcht“. Zudem reizt mich die Kombination aus familiärem, wertebasiertem Handeln und den spannenden Kunden. Das erste Gespräch mit Moritz Weissman war sehr offen hinsichtlich der Erfahrungen. Neben diesem klaren Bild habe ich sofort gespürt, dass es passt und wir ähnlich ticken.

Inzwischen bist Du seit einem Dreivierteljahr Projektleiter bei Weissman. Was treibt Dich an?

Mich reizt es jeden Tag aufs Neue, herausfordernde Themen und Projektinhalte mit einem professionellen und gleichzeitig auf der persönlichen Ebene herausragenden Team gemeinsam zu lösen. Da ich vom Typ eher jemand bin, der gerne ins kalte Wasser springt und sich freischwimmt, genieße ich es sehr, dass ich mir Themen und Bereiche greifen und eigenständig weiterentwickeln kann. Ich schätze das stets offene Ohr der Geschäftsführung für Ideen und Verbesserungsvorschläge. Bei Weissman habe ich das gute Gefühl, dass ich einen großen Gestaltungsspielraum habe und selbst am Unternehmen mitbauen kann.

Was sind aus Deiner Sicht die größten Herausforderungen für den Mittelstand?

Der deutsche Mittelstand hat in den letzten 70 Jahren viele Erfolgsfaktoren aufgebaut, von denen viele weiterhin ihre Gültigkeit behalten. Ich denke jedoch, dass sich die Art und Weise, wie Innovationen in einem Unternehmen eingeführt werden, verändern muss. Schon vor der Corona-Krise und insbesondere jetzt ist alles weniger greifbar, die stetige Veränderung ist zum Standard geworden. Die Herausforderung wird also jetzt sein, dass mittelständische Unternehmen Gelerntes erfolgreich in die Zukunft überführen. Gerade das Thema der Digitalisierung empfinden viele Mittelständler als Schreckgespenst. Wenn es gelingt, es einzufangen, greifbar umsetzen, die Digitalisierung vergleichbar mit der Elektrifizierung als Teil unseres Lebens und als etwas ganz Normales anzusehen, sind die Unternehmen für die Zeiten der Veränderung gewappnet.